Kunst auf Notenrollen
Im Sommer des Jahres 2014, hatte unser Sohn zusammen mit dem
Künstlerkollektiv U5 im Kunstmuseum Thun eine Ausstellung.
Die weiteren Aussteller waren, Augustin Rebetez und Marcel Dzama.
Für Augustin Rebetez und U5 war es die Möglichkeit sich
neben dem bekannten Künstler Marcel Dzama zu profilieren. Für
mich als künstlerisch ungebildet, war der Name Dzama kein Begriff.
Gibt man diesen Namen in die Suchmaschine ein, so erscheint an vorderer
Stelle ein Eintrag in Wikipedia und das will doch schon etwas heissen.
Unser Sohn machte mich darauf aufmerksam, dass Marcel Dzama teilweise
auf Musikrollen malt, was natürlich mein Interesse weckte. Also
auf nach Thun. Auf der Hinreise dachte ich mir,“ wenn der nur nicht auf
seltene Rollen wie Ampico, Duo-Art oder gar Welte gemalt hat, das
würde mich natürlich etwas ärgern“. Doch ich kann
Entwarnung geben. Die gemessene Breite und die Art der Löcher
weisen auf 88-er oder 65-er Rollen hin.

Abb.1
Auf Abb.1 ist der Rollenaufdruck am Beginn der Rolle gut zu sehen,
welcher auch zum Beispiel die Firma Universal verwendete.

Abb.2
Mit Abstand
betrachtet, ist das gelochte Papier gar nicht gut auszumachen (Abb.2).

Abb.3

Abb.4
Erst beim näheren Hinsehen fallen die Löcher auf und schaut
man noch genauer, so erkennt man stellenweise die punktierten
Betonungslinien (Abb.3) und die roten Tempolinien (Abb.4).
Was diesen kanadischen Künstler bewog auf Notenrollen zu malen,
welche bei grösseren Bildern in der Breite zusammengesetzt sind,
ist mir nicht bekannt. Eigentlich wollte ich dies in Erfahrung bringen,
doch ein E-mail Kontakt kam nicht zu Stande. Alle Bilder sind sehr
detailreich und gesellschaftskritisch. Im Internet findet der
Interessierte viele Beispiele.
Nov. 2014, Hans Kunz.